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Für alle Jahreszeiten

Das Kind hat keinen Namen. Während die Bezeichnungen anderer Klassen in der Welt der Reisemobile als Alkoven oder Teilintegrierter auf Akzeptanz stoßen, ist den Herstellern der Begriff Kastenwagen für ein ausgebautes Transportfahrzeug nicht mehr fein genug. Camper-Van oder gar CUV (für Camping Utility Vehicle) sind vorschlagsweise in Umlauf. Dabei zählt diese Spezies zu den meistverkauften Campingfahrzeugen.

Bleiben wir also beim Kastenwagen und wenden uns einem besonders gelungenen Vertreter seiner Art zu. Avanti heißt das knapp sechs Meter lange Urlaubsvehikel und stammt aus der kleinen aber feinen Werkstatt von La Strada in Echzell. Rund zehn verschiedene Möbeldekore sind im Programm, dazu kommen weitere kontrastierende Farben von dezent bis bunt für die Möbelklappen und Schranktüren. Wer zusätzlich mit den vielfältigen technischen Spezialitäten sein Wunschmobil konfiguriert, kann beinahe sicher sein, dass er übers Jahr betrachtet keinen Doppelgänger finden wird. Ausgebaute Kastenwagen sind nicht gerade die Klassiker fürs Wintercamping. Die Avanti L ist seit mehr als 25 Jahren im La-Strada-Programm und hat vier gurtgesicherte Sitze für Mitfahrer sowie zwei Schlafplätze an Bord. Als Isolierung sind innen Thermomatten an das Aufbaublech geklebt, auch die samtige Innenverkleidung. Alles weitere überlassen wir der Truma Combi 4, die mit bis zu 4000 Watt den Innenraum per Warmluft heizt. Zweimal elf Kilogramm speichern die Flaschen an Bord, das reicht theoretisch für fast 140 Stunden Betrieb. In der Praxis aber dürfte die Batterie sehr viel früher erschöpft sein.

Komfortabel und geräumig

Die Nasszelle mit ihrer komfortabel nutzbaren Kassetten-Toilette und einem gut zugänglichen Waschbecken hat einen eigenen Ausströmer. Im verspiegelten Schrank finden die üblichen Hygiene-Accessoires mühelos Platz, auch beim Duschen herrscht keine Raumnot. Zwei sehr spezielle Details sorgen im Avanti für verbesserte Reise- und Wintertauglichkeit. Da wäre zunächst die variable Rückenlehne der Halbdinette, die sich um ein paar Grad neigen lässt und so eine optimale Oberkörperhaltung beim angeschnallten Mitfahren oder entspannten Dinner erlaubt. Das findet sich eben nur in Premiummobilen. Fürs Campen bei Kälte hingegen leistet ein Vorhang, gute Dienste, der Bett und Bad nicht nur optisch sondern auch thermisch vom Vorderwagen trennt.

Zügig unterwegs

Motorisiert mit dem 140 PS (103 kW) starken Vierzylinder-Diesel kann der Avanti zügig unterwegs sein. Tempo 160 als Höchstgeschwindigkeit schafft die 2,3-Liter-Maschine mühelos, wer eine Sat-Anlage auf dem Dach hat, sollte sich mit 130 km/h begnügen, empfiehlt der Hersteller. Die Geräuschentwicklung des Motors ist dezent, der Verbrauch bei entspannten Fahrten auf den Landstraßen gering. Zu danken ist dies nicht zuletzt dem ökonomischen Schaltverhalten der neunstufigen ZF-Automatik, die dem Fiat das Sparen beibringt. 8,4 Liter Diesel verlangt der Avanti im Schnitt auf 100 Kilometer, zusammen mit dem 90-Liter-Tank, den es im Technik-Paket dazu gibt, wird er zum Reichweitenmeister.

Das Fahren auf schneebedeckter Straße funktioniert mit den Ganzjahresreifen von Continental weitgehend sicher. Die Achtung vor dem Gewicht des Campers sollte aber vor allem bei Gefälle nicht verloren gehen, denn beladen brachte unser Testwagen gut 3350 Kilogramm auf die Waage. Hilfreich ist die Kriechfunktion der Automatik, die selbstständig ein gewähltes Tempo beibehält. Die Traktion lässt sich ebenso kontrollieren. Bei einer Länge von 5,99 Metern gilt der Avanti L noch als kompakter Camping-Van. Was das Fahren in der Stadt eher mühevoll macht, ist der 4,04 Meter lange Radstand, der den Wendekreis vergrößert und das Rangieren erschwert. 2,65 Meter Höhe verbieten überdies den Besuch von Parkgaragen. Dennoch kommt der Fiat sicher durch die City, eine Rückfahrkamera und Parksensoren helfen dabei. Die Konfiguration des eigenen Traummobils gibt es jedoch nicht zum Nulltarif. Für unseren Avanti L stand ein Basispreis von fast 70.000 Euro auf der Rechnung. Auf gut 28.000 Euro haben sich die Extras summiert, allein die Solar- und Sat-Anlagen, die Automatik und eine Markise machen schon rund 12.000 Euro aus. Dennoch ist die Produktion bei La Strada mehr als gut ausgelastet, mit bis zu sechs Monaten Lieferzeit muss gerechnet werden. (cen; Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger)

La Strada Avanti L

Länge: 5,99 Meter
Breite: 2,05 Meter
Höhe: 2,65 Meter
Antrieb: 4-Zyl.-Turbodiesel, 2287 ccm, FWD, Aut.
Leistung: 103 kW/140 PS bei 3800/min,
Max. Drehmoment: 380 Nm bei 1700/min
Leergewicht: 2870 kg
Zuladung: 630 kg
Max. Anhängelast: 2500 kg
Stehhöhe: 1,95 m Schlaf-/Sitzplätze: 2/4
Frisch-/Abwassertank: 100/80 l '
Testverbrauch: 8,4 l / 100 km
Basispreis: 69.070 Euro
Testwagenpreis: 98.430 Euro

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