Einzigiartig und vielseitig
Ein SUV als Cabrio? Nachdem sich die Coupéform für die automobilen Hochbeiner schnell zum Trend entwickelte, lag es nahe, das Dach ganz zu entfernen. Nissan und Land Rover waren mit Murano Cross und Range Rover Evoque die ersten, die sich das trauten – wegen Erfolglosigkeit aber auch schnell wieder ließen. 2020 trat dann VW mit dem T-Roc Cabrio auf den Plan. Und erzielte mit knapp 14.000 Zulassungen im vergangenen ersten vollen Verkaufsjahr immerhin einen Achtungserfolg. Vom Facelift der kompakten SUV-Bestseller-Baureihe profitiert nun auch der offene Viersitzer.
„Sag mal, hattest Du da neulich das Golf Cabrio vor der Tür stehen? Sah ja richtig schick aus.“ Was die Nachbarin im Treppenhaus offensichtlich nicht erkannte: das Golf Cabrio war ein T-Roc Cabrio. Doch tatsächlich hat das Open-Air-SUV viel von dem 2016 ausgemusterten VW-Klassiker – nicht nur die Stoffmütze, die sie ihm bei Karmann in Osnabrück eins zu eins über die massige Karosse spannen. Auch in Sachen Image, Style und Fahrerlebnis setzt das letzte SUV-Cabrio auf dem deutschen Markt die Ahnenreihe fort.
Optisch näher am Golf
Schon optisch näher an den Golf gerückt etwa ist die Front, bei der der neue Grill mit den serienmäßigen LED-Scheinwerfern und der (optionalen) Lichtleiste ins Auge fällt. Trotz der hoch bauenden Karosserie und einer entsprechenden Gürtellinie sieht das insgesamt noch sehr elegant und sportlich aus. Auch das Interieur gefällt mit seinem 10,25 Zoll großen Digital-Cockpit, dem aus dem Golf adaptierten Multifunktionslenkrad oder den in Wagenfarbe lackierten Blenden in der Instrumententafel. Die Materialien machen im Fühl- und Klopftest einen guten Eindruck. Die inzwischen vertraute aktuelle Generation des modularen Infotainmentbaukasten (MIB3) in der Top-Variante „Discover Pro“ mit 9,2 Zoll-Touchscreen lässt sich intuitiv bedienen, reagiert sogar auf lässig hingeworfene Kommandos („Fahr nach Berlin!“, „Mach wärmer!“) inzwischen recht zuverlässig. Auch die via Android Auto oder Apple CarPlay drahtlose Integration des Smartphones gelingt schnell und problemlos, während es in der Mittelkonsole induktiv aufgeladen wird.
Ausgezeichneter Komfort
So ungewöhnlich das SUV-Cabrio-Konzept auch sein mag, die leicht erhöhte Position der Sitze (60 Millimeter Hüftpunkt) schafft eine gute Übersicht und deren Komfort ist ausgezeichnet. Auch in der zweiten Reihe finden zwei Erwachsene ausreichend Platz – selbst unter dem Verdeck. Ärgerlich sind allein die Windgeräusche, die sich im Vergleich zum Stahldachmodell ab 130 km/h zunehmend aufdringlicher ins Ohr drücken und so manche Unterhaltung anstrengend machen. Von Regengüssen, die auf die Textilhaube trommeln, gar nicht zu reden.
Genug gemäkelt: Stoffmütze zurück, Sonnenbrille auf und auf Knopfdruck gestartet. In unserem Fall war es der bekannte 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 150 PS (110 kW), der auch schon die Top-Motorisierung darstellt. Ein Frischluft-Fun-Fahrzeug könnte zwar gut und gerne noch einen Tick mehr Leistung vertragen, doch macht der 1.5 TSI seine Sache ganz ordentlich. Gekoppelt an ein 7-Gang-DSG-Automatikgetriebe kann er mit 9,4 Sekunden auf Tempo 100 und 203 km/h in der Spitze auch schon recht flott werden.
Die liebste Gangart des offenen Viersitzers allerdings ist das Gleiten um die 90 km/h. Zumal der Turbobenziner dabei auch noch zwei Zylinder still legen kann, was sich letztlich an der Tanke auszahlt. Zwar lag unser Durchschnittsverbrauch am Ende gut anderthalb Liter über den angegebenen 6,4 Litern nach WLTP. Doch ist das für ein mehr als 1,5 Tonnen schweres Fahrzeug ein guter Wert und den Fahrspaß allemal wert. Die Preise für das T-Roc Cabriolet mit dem stärkeren Vierzylinder-Benziner, der im Konfigurator nur in der R-Line-Ausführung angeboten wird, starten ab 38.145 Euro. Mit den zahlreich verbauten Optionen hüpfte unser Testwagen aber auch ganz locker über die 50.000-Euro-Hürde. (aum/Frank Wald, Bilder: Autoren-Union Mobilität/Frank Wald)
VW T-Roc Cabriolet R-Line 7-Gang-DSG
Länge: 4,29 Meter
Breite: 1,81 Meter
Höhe: 1,53 Meter
Antrieb: 4-Zyl.-Benziner, 1498 ccm, Frontantrieb, 7-Gang-DSG
Leistung: 110 kW / 150 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1500-3500/min
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h
0 auf 100 km/h: 9,4 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,4 Liter
CO2-Emissionen: 144 g/km (WLTP)
Energieeffizienzklasse: A
Emissionsnorm: 6d-ISC-FCM
Kofferraumvolumen: 320-1290 Liter
Basispreis: 38.145 Euro
Testwagenpreis: 50.405 Euro
Hahn Automobile Böblingen GmbH
Autohaus Weeber
Autohaus Baun
Autohaus Maurer GmbH
Umgehungsstraße 6
71088 Holzgerlingen
Telefon: 07031/605031
Autohaus Weeber Leonberg
Glemseckstr. 49
71229 Leonberg
Telefon: 07152/97 65-100
Fax: 07152/97 65-199
Autozentrum Leypoldt GmbH
Autohaus Steegmüller GmbH
Renninger Str. 36
71106 Magstadt
Telefon: 07159/94130
Fax: 07159/941355