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Die summende Wuchtbrumme

Luxus, Leistung, Ladegeschwindigkeit – der Mercedes-Benz EQS SUV gehört nicht nur ob seiner schieren Größe und opulenten Ausstattung zu den Spitzen-Stromern auf dem Markt. Mit der Topversion 580 4-Matic zeigen die Schwaben eindrucksvoll, dass sie auch bei der Elektromobilität zu den Herren im Haus gehören. Und doch kommt man im fast 2,8 Tonnen schweren Koloss über Sinn und Unsinn der batterieelektrischen Mobilität ins Grübeln.

Am Steuer des mächtigen SUV-Stromers immer wieder ins Staunen, wenn das 5,13 lange Gefährt mit einem Lenkradeinschlag mit aufpreispflichtiger Allradlenkung wie ein Kleinwagen gefühlt auf der Stelle in die Gegenrichtung dreht. Für urbane Gefilde ist dieses Feature absolut empfehlenswert, will man sich halbwegs elegant auf engerem Raum und mit passender Rangierfähigkeit bewegen. Das monolithisch gerundete SUV ist mit seinen Abmessungen eine wahre Wuchtbrumme. Cockpit, Innenraum und Fahrer Vor allem mit dem bereits aus dem Limousinen EQS und EQE bekannten Hyperscreen, der drei Displays füschwelgen in ebenso luxuriös wie futuristisch anmutendem Ambiente inklusive frei schwebender Mittelkonsole in Echtholz und allumfassendem Infotainment.  

Edle Materialien

Auch Materialauswahl und Verarbeitungsqualität werden dem Markenimage mehr als gerecht. Allein der allzu schlicht geratene Fahrhebel am Lenkrad, den die Schwaben in all ihren Modellen verbauen, will dazu nicht so recht passen. Dafür sind die Multikontursitze inklusive gepolsterter Kopfstützen und Massagefunktion (1737 Euro) eine wahre Wonne. Dank 3,21 Meter Radstand gibt es Platz in Hülle und Fülle für Mensch und Material, gegen 1904 Euro Aufpreis klappen sogar zwei weitere Sitze aus der dritten Reihe. Wird die Rückbank, selbstverständlich ebenfalls elektrisch, komplett umgelegt, stehen auch bis zu 2100 Liter Stauraum zur Verfügung.

Die Wuchtbrumme ist übrigens durchaus wörtlich zu nehmen – auch wenn sie eher summt als brummt. Zwei permanenterregte Synchronmaschinen vorn und hinten, die eine Systemleistung von 400 kW (544 PS) und ein maximales Drehmoment von 858 Nm liefern, wuchten das fast 2,8 Tonnen schwere Flaggschiff so schnell aus den Startblöcken, dass man es kaum glauben mag. Kurze 4,7 Sekunden vergehen aus dem Stand auf 100 km/h und auch auf der Strecke gehören spontane Überholmanöver oder Zwischenspurts zu den leichtesten Übungen des gewichtigen Trumms.

Zweikammer-Luftfederung

Dabei bügelt die serienmäßige Zweikammer-Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung selbst ruppiges Geläuf und gemeine Verwerfungen im Asphalt glatt. Außerdem fällt die beeindruckende Ruhe und Stille auf, die den alten Mercedes-Werbeclaim „Willkommen zu Hause“ in die Neuzeit transferiert. Und besagte Hinterachslenkung, die in der Stadt mit gegenläufigem Einschlag noch beim Rangieren brillierte, sorgt bei schneller Fahrt durch paralleles Mitlenken für Stabilität und Kontrolle. Der Verbrauch lag während unserer Testfahrten im Schnitt stets um die 30 kWh, im Stadt-Land-Mischverkehr mit viel Stop-and-Go ging’s auch mal mit 25 kWh aus, bei forscher Fahrweise aber auch über die 35 kWh. Trotz üppiger 108-kWh-Batterie waren da häufige Ladestopps vorprogrammiert. Die verliefen dafür auffallend zügig. Mit maximal 200 kW Ladeleistung, die sich nach kurzer Zeit bei 150 kW einpendelte, die dann aber nahezu konstant bis zur 80 Prozent-Markierung hielten, ist man schnell wieder flott.

Durch ein Batterie-Update und den Einsatz einer verbesserten Zellchemie zum Modelljahr 2024 ist der nutzbare Energieinhalt inzwischen auf 118 kWh gestiegen und die Normreichweite konnte auf bis zu 689 WLTP-Kilometer zulegen. Allerdings darf man sich dann schon fragen, wie nachhaltig so ein gewichtiges Elektro-SUV mit Monsterbatterie dann noch ist. Einerseits säuselt man zwar lokal CO2-neutral und guten Gewissens durch Stadt und Land, andererseits hat man das Emissionsproblem nur hinter die Kulissen verbannt. Ein Update des Fraunhofer-Institut zur Klimabilanz von Elektrofahrzeugen kam 2020 zu dem Ergebnis, dass mit dem zu der Zeit ermittelten Treibhausgaswerten der Batterieherstellung und deutschem Strommix (an dem sich bis heute kaum etwas geändert hat) ein Oberklassefahrzeug mit 120 kWh-Batterie im ungünstigsten Fall „schon rund 230.000 Kilometer für eine positive Bilanz gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Pkw“ zurücklegen muss.

Mercedes-Benz hat sich ganz bewusst die neue Luxusstrategie auf die Fahnen geschrieben, um der Marke wieder mehr Exklusivität zu verschaffen. Ein Grundpreis von 147.923 Euro jedenfalls macht deutlich, dass der EQS 580 SUV weder ein Volumenauto ist noch einen signifikanten Beitrag zur Elektromobilitätswende leisten wird. (cen; Bilder: Autoren-Union Mobilität/Mercedes-Benz)

Mercedes-Benz EQS 580 4-Matic SUV

Länge: 5,13 Meter
Breite: 1,96 Meter
Höhe: 1,72 Meter
Antrieb: 2 E-Maschinen, Allradantrieb, 1-Gang-Reduktionsgetriebe
Systemleistung: 400 kW / 544 PS
Max. Drehmoment: 858 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
0 auf 100 km/h: 4,7 Sek.
Energieverbrauch (WLTP): 22,8 – 20,0 kWh
CO2-Emissionen (WLTP): 0 g/km
Batteriegröße: 108,0 kWh
Reichweite (WLTP): 594 - 673 km
Leergewicht (EU)/Zuladung: min. 2770 kg / max. 565 kg
Kofferraumvolumen: 645 - 2100 Liter
Basispreis: 147.923 Euro

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