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Erst im Juli rücken die Bagger an

Dabei wird die rund 50 Zentimeter dicke Fahrbahn um weitere 50 Zentimeter verstärkt, um die seitlich auf die Tunnelinnenschalen wirkenden Kräfte aus dem Anhydritquellen aufnehmen zu können. Außerdem finden Arbeiten in den beiden Betriebsgebäuden statt.


In dieser ersten Bauphase sind keine Verkehrseingriffe am Tag in die Autobahn erforderlich. Der Beginn der daran anschließenden zweiten Bauphase wird sich im Wesentlichen aufgrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie verschieben, da es Einschränkungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von Personal und Material gibt. Stand heute kann die zweite Bauphase voraussichtlich Anfang Juli 2020 begonnen werden.


Ab dieser zweiten Bauphase werden Verkehrseingriffe am Tag vorgenommen. Jedoch wird es in keiner Bauphase tagsüber Sperrungen von Fahrstreifen geben. Die Sperrung von einzelnen Fahrstreifen findet ausschließlich in der Nacht und somit in der verkehrsärmeren Zeit von 20:00 bis 5:00 Uhr statt, sodass trotz der Verkehrseingriffe bis zum geplanten Bauende im Mai 2024 tagsüber alle sechs vorhandenen Fahrstreifen bestehen bleiben. Lediglich die Fahrstreifenbreiten – und damit einhergehend die Geschwindigkeit – werden eingeschränkt. Daher werden keine Umleitungen in das nachgeordnete Straßennetz erforderlich.


Die überregionale und regionale Verkehrslenkung auf der Autobahn erfolgt ab der zweiten Bauphase mit den vorhandenen und neuen Netz- und Streckenbeeinflussungsanlagen sowie der neuen Tunnelverkehrstechnik. Für die Tunnelverkehrstechnik wurden 24 Verkehrszeichenbrücken neu errichtet. Alle Verkehrszeichenbrücken sind mit LED-Verkehrszeichen ausgestattet. An beiden Tunnelportalen wurden außerdem zusätzlich Schranken neu errichtet, die es bei einem Brand zukünftig möglich machen, den Tunnel sofort zu sperren. Mit der neuen Tunnelverkehrstechnik und deren Verknüpfung mit den vorhandenen Streckenbeeinflussungsanlagen auf der A 8 und A 81 wird es zukünftig möglich sein, schneller und besser auf unterschiedliche Verkehrssituationen zu reagieren. Die neue Tunnelverkehrstechnik wurde so geplant, dass alle Verkehrsführungen der Hauptbaumaßnahme des Engelbergtunnels komplett mit LED-Verkehrszeichen umgesetzt werden können und so für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer gut verständlich sind. Die neue Tunnelverkehrstechnik wurde bereits am 8. März 2020 in Betrieb genommen. Die Kosten von rund neun Millionen Euro trägt die Bundesrepublik Deutschland als Baulastträger.


Außerdem soll zu Beginn der zweiten Bauphase eine temporäre Reisezeitanzeigeanlage auf der A 8 und A 81 sowie der B 295 in Betrieb genommen werden. Bei der Reisezeitanzeigeanlage handelt es sich um ein Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg mit Kosten von rund einer dreiviertel Million Euro. Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sollen mit dieser Anlage aktuell und genau über die bestehende Verkehrssituation informiert werden. Ziel ist es, dass der Verkehr auf der Autobahn bleibt und nicht in die umliegenden Kommunen ausweicht. An neun Standorten werden hierzu insgesamt 14 LED-Tafeln errichtet, die mit Solarstrom betrieben werden. Der Aufbau der LED-Tafeln wurde bereits im März abgeschlossen. Derzeit erfolgt der Probebetrieb, der für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer nicht sichtbar ist.


Die neue Tunnelverkehrstechnik und die Reisezeitanzeigeanlage sind Teil des Maßnahmenpaketes der Hauptbaumaßnahme des Engelbergtunnels. Mit diesen Maßnahmen soll die Bauzeit reduziert, eine sichere Bau- und Verkehrsabwicklung gewährleistet sowie ein optimales Verkehrsmanagement während der Bauzeit ermöglicht werden. Auch aufgrund der aktuellen Corona-Lage tun der Bund und das Land sowie die beauftragte Arbeitsgemeinschaft alles, um die Abläufe wie geplant umzusetzen und etwaige Verzögerungen einer Bauphase in einer anderen Bauphase zu kompensieren.